09.05.2017 "Er, der sogar seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern ihn für uns alle dahingegeben hat, wie sollte er uns mit ihm nicht auch allesschenken?" Römer 8,32 Wir alle haben schon Geschenke bekommen, sei es materiell, verbal oder ganz praktisch. Es ist besonders schön, wenn dieses Geschenk unerwartet kommt. Sich beschenken zu lassen kann in mir aber auch ein Unwohlsein auslösen ("oh, jetzt hab ich ja garnichts was ich zurück geben kann"). Für viele ist es schwierig ein Geschenk einfach anzunehmen.
Und es gibt auch noch die andere Seite. Ich beschenke jemand. Aber wenn ich ganz ehrlich bin erwarte ich oft auch eine Gegenleistung dafür, und wenn es nur ein "danke" ist. Wenn das nicht kommt, bin ich vielleicht enttäuscht oder sogar verärgert.
Das Thema Geben und Nehmen kann also sehr kompliziert werden und sogar die jeweilige Beziehung stören.
Wäre es nicht schön, wenn wir geben könnten ohne zurück zu erwarten? Wir wären frei uns einfach für den anderen zu freuen. Und wäre es nicht auch schön, wenn wir uns beschenken lassen könnten ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Ich glaube, dass Jesus uns immer tiefer in diese Freiheit führt.
Das Geben ohne Bedingung hat für mich etwas mit der Liebe Gottes zu tun. Ich bin eine neue Schöpfung und diese Liebe ist schon in mir (2.Korinther 5,17; Römer 5,5). Gott hat uns in einem so großen Maß beschenkt, dass wir es garnicht zurück geben können. Und ich denke Gott will auch kein Gegengeschenk. Gott hat einen fröhlichen Geber lieb (2.Korinther 9,7). Wenn ich was für meinen Gott tue, dann weil ich ihn liebe und nicht weil ich ein schlechtes Gewissen habe. Gott möchte nicht, dass ich mit einem schlechten Gewissen unterwegs bin. Er hat uns seinen Sohn geschenkt und wünscht sich, dass wir dieses Geschenk annehmen (Römer 8,32). Dankbarkeit wird eine ganz normale Reaktion sein, wenn wir erkennen wie groß und tiefgehend dieses Geschenk ist.
Ich muss ehrlich sein und sagen; mir fällt es schwer jemanden ein Geschenk zu machen ohne jegliche Erwartung oder Absicht. Aber ich merke auch, dass in mir diese Liebe ist. Ich denke es ist wichtig mein Maß zu finden. Und ich darf mich auch daran freuen, wenn es eine Reaktion auf meine Gabe gibt. |