Sein

06.11.2017

"Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden!" 2. Korinther 5,17

Kennt ihr das Armband, das manche Christen am Handgelenk tragen mit der Aufschrift "WWJD". What would Jesus do? Was würde Jesus tun? Soweit ich das verstanden habe geht es dabei um unser Verhalten in verschiedensten Situationen. Was würde jetzt Jesus machen? Doch ist unser Verhalten zu ändern der richtige Ansatz? Werde ich wie Jesus in dem ich versuche so zu handeln wie ich denke, dass er handeln würde?

Meiner Meinung nach hat das Evangelium einen anderen Ansatz. Es geht in erster Linie nicht um das "Tun", sondern um das "Sein".

Ich habe viele Jahre meines Lebens damit verbracht zu versuchen der perfekte Christ zu sein in dem ich mir Äußerlichkeiten aneignen wollte (Tun). Immer wieder angespornt von Durchhalteparolen brachte mich das immer weiter weg von dem was Gott in meinem Leben geplant hat.

Das neue Testament spricht von Wiedergeburt und einer neuen Schöpfung. D.h. nach meinem Verständnis, dass mit unserer Entscheidung unser Vertrauen auf Jesus zu setzen etwas Neues, nie da gewesenes in's Sein gesprochen wurde. In mir und dir ist etwas noch nie da gewesenes entstanden. Für mich ist das eine grundlegende Erkenntnis.

Es geht also in erster Linie nicht darum was zu tun um jemand zu sein. Viel mehr soll mein Tun aus dem Bewußtsein meines neuen "Seins" entstehen. Es gilt zu entdecken was bei meiner Entscheidung für Jesus neu in mir entstanden ist und immer mehr zu lernen daraus zu Leben.

Diese neue Schöpfung wächst heran und das nicht durch unser Tun. Es ist Gottes Wirken in uns.

"Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott aber hat das Gedeihen (oder Wachstum) gegeben." 1. Korinther 3,6

Ich bin der Überzeugung, dass Gott mich geschaffen hat und durch die Wiedergeburt etwas ganz neues geschaffen hat. Wir dürfen wissen, dass wir einzigartig sind. Wir brauchen uns nicht vergleichen oder versuchen jemand anderes zu sein. Herauszufinden wer ich bin und zu entdecken was Gott in mich hinein gelegt hat wird mich immer weiter in die Freiheit und das Leben bringen, die bzw. das Gott für mich hat.

Es geht ja nicht darum nichts zu tun, sondern immer mehr aus dem zu schöpfen was schon längst in mir ist. Ich darf z.B. entdecken, dass ich immer wieder geben kann ohne zurück zu erwarten. Das ist nicht immer so, aber das ist etwas was Gott in mich hineingelegt hat, es kommt nicht von mir.

Es geht also meines Erachtens nicht um die Frage "was würde Jesus tun" sondern "wer bin ich in Jesus?"

"Wir alle aber, indem wir mit unverhülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn anschauen wie in einem Spiegel, werden verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, nämlich vom Geist des Herrn."
2. Korither 3,18

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