Vorstellungskraft

01.06.2020

Ich entdecke in letzter Zeit oft, was für einen Einfluß meine Vorstellung von etwas auf meine Gedanken und auch mein Tun hat.

Kann ich mir etwas vorstellen, dann bin ich bereit den Gedanken zu folgen aus denen dann auch Taten entstehen können. Kann ich mir etwas nicht vorstellen, so gehe ich dem nicht mehr nach und streiche es von meiner Liste der Möglichkeiten.

Meine Vorstellung hat viel mit dem zu tun was mir möglich oder unmöglich erscheint. Sie scheint eine Art subjektiver Wahrheit in mir zu sein bzw. diese zu formen.

Wenn ich mich aber nur von dem leiten lasse was ich mir vorstellen bzw. nicht vorstellen kann, dann bleibt mein Leben auch auf diesen beschränkten Bereich begrenzt. Mit anderen Worten; meine Vorstellung entspricht, wenn überhaupt,  nur einem sehr kleinen Spektrum der Wirklichkeit und Wahrheit. Sie ist sehr beschränkt und oft auch verdreht und gefärbt von meinen Erfahrungen, meinen momentanen Gefühlen und meinen Umständen.

So gesehen ist meine Vorstellungskraft in vielen Fällen eher eine Vorstellungsschwäche.

Du hast dir bestimmt schon mal versucht den Himmel vorzustellen. Ich weiß nicht wie es dir dabei geht, aber mir fällt es schwer, denn ich habe den Himmel noch nicht gesehen. Johannes hat nach seiner Offenbarung bestimmt auch Mühe gehabt das Gesehene zu beschreiben, weil es unbeschreiblich ist und nur umschrieben werden kann. Beim Lesen der Offenbarung kommt dann meine Vorstellungskraft wieder an seine Grenzen. Ich denke es ist wichtig, dass ich mir bewusst bin, dass meine Vorstellungskraft sehr begrenzt ist und die Tatsache, dass ich mir etwas vorstellen kann oder nicht, erst mal nichts über die Wirklichkeit und Wahrheit aussagt.

In 1. Korinther 2,9 steht: "... sondern, wie geschrieben steht: »Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört und keinem Menschen ins Herz gekommen ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben«". Als Jesus auf die Erde kam konnten sich sehr viele Menschen in der Zeit nicht vorstellen, dass er der Messias ist. "Wir kennen doch seine Eltern, wir wissen wo er her kommt". Sie hatten nicht die Weisheit von Gott und Gottes Plan nicht erkannt; "denn wenn sie sie erkannt hätten, so hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt." 1.Korinther 2,8

Als Jesus in dein und mein Leben trat fing etwas ganz neues an, etwas das noch nie da war. Gott hat es dir und mir offenbart, denn wir hätten es uns nicht vorstellen können, dass Gott seinen Sohn auf die Erde schickt um für uns ein für alle mal zu sterben und, dass in dieser scheinbaren Niederlage der größte Triumpf überhaupt stattfand.

Unser Glaube ist wie ein Sinnesorgan, das jegliche Vorstellungskraft übertrifft. Der Glaube läßt uns das erkennen was kein Mensch sehen kann: "Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht." Hebräer 11,1

Darum: "Vertraue auf den HERRN von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand; erkenne Ihn auf allen deinen Wegen, so wird Er deine Pfade ebnen." Sprüche 3,5+6

Das bedeutet  nicht den Verstand auszuschalten, aber sich bewusst zu sein, dass seine Wege und Gedanken höher als unsere sind und unsere Vorstellung bei weitem übersteigt.

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